Alles kann, nichts muss
Die Rolle, welche Online-Dienste wie Facebook und Twitter bei politischen Umstürzen spielten, werde hoffnungslos überschätzt, argumentierte der Autor Malcolm Gladwell kürzlich. Damit hat er gleichzeitig recht und unrecht.
Nico Luchsinger
«Revolution» ist ein wunderbares Schlagwort. Einerseits kann damit auch noch die marginalste Verschiebung als weltverändernd klassifiziert werden. Und andererseits lassen sich zu jeder (vermeintlichen) Revolution Argumente finden, warum es eigentlich gar keine war.
Letzteres hat kürzlich Malcolm Gladwell getan, der begnadete Reporter des «New Yorker». Gladwell ist ein grosser Geschichtenerzähler, und deshalb wohl betont er oft die Wichtigkeit des Individuellen, Persönlichen, und misstraut der anonymen Masse. Gleichzeitig ist er ein guter Provokateur, was die heftigen Reaktionen auf seinen jüngsten Artikel belegen.
Hier weiterlesen …